Monantsbericht 02 / 2022
Ein trauriger Moment in der europäischen Geschichte.
Es ist leider dazu gekommen, was viele für unwahrscheinlich gehalten haben, nämlich dass Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Russland damit immense Risiken eingeht, wenn man die wirtschaftlichen und militärischen Aspekte betrachtet.
Gleichzeitig zeigt es uns auch, dass wir es in Russland mit einem Wahnsinnigen im Kreml zu tun haben, der mit einen Nuklearschlag droht, wenn sich andere Länder in den Konflikt mit einschalten, und der anderen Ländern quasi die Existenzberechtigung abspricht.
Weder das geopolitische Umfeld noch die wirtschaftliche Intention dieses Angriffskriegs haben etwas mit Logik oder Rationalität zu tun, sondern es ist eine rein ideologische Farce. Wir fühlen mit den Menschen in dieser Notsituation.
Dies hatte natürlich auch massive Auswirkungen auf den deutschen Leitindex, welcher innerhalb von acht Handelstagen fast 18 Prozent verloren hatte (8. März) und damit auf einem Niveau angekommen war, das dem vor der Coronapandemie im Februar 2020 entspricht.
Wir überwachen die Situation ständig und sehen aktuell von einer Veränderung in den Depots ab, da solche Abweichungen am Kapitalmarkt üblich sind, auch wenn die Situation in der Ukraine eine menschliche Katastrophe ist.
Der Konflikt in der Ukraine hat eher das Fass zum Überlaufen gebracht und trägt nun dazu bei, dass die Zinserhöhungen, welche maßgeblich für den Kapitalmarkt sind, weiter hinausgeschoben werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden am 16. März die Zinsen in den USA nicht um 50 Basispunkte angehoben, was nochmals die Technologiewerte stabilisieren sollte, welche in den letzten drei Monaten verhältnismäßig viel verloren haben. Nichtsdestotrotz haben diese aber den DAX im direkten Vergleich seit Corona (März 2020) um rund 40 Prozent outperformt. Es zeigt sich, dass eine langfristige strategische Entscheidung meist über dem kurzfristigen Handeln steht und es eine Philosophiefrage ist, ob man daran glaubt, dass Unternehmen wie Amazon oder Google weiterhin Erfolg haben, obwohl gerade diese Titel in den letzten drei Monaten teilweise 23 Prozent verloren haben.
Der Ukraine-Konflikt ist aber nicht maßgeblich für die weltweite wirtschaftliche Entwicklung, sondern es ist eher relevant, wie sich die Zinsentscheide sowie die Energiepreise entwickeln, und hier hat der Westen erste wesentliche Schritte unternommen, um sich von der Energieabhängigkeit von Russland weiter zu lösen.
Des Weiteren wird die wirtschaftliche Rolle von Russland im weltweiten Kontext überschätzt, da es eine marode Wirtschaft hat und letztlich selbst abhängig von seinen Rohstoffverkäufen ist. Nichtsdestotrotz werden die Sanktionen Putin absolut kalt lassen, da sich Russland offenbar jahrelang auf diesen Konflikt mit Geld- und Goldreserven vorbereitet hat (800 Mrd. USD). Es kann nur darauf gehofft werden, dass die eigene Bevölkerung die Sanktionen zu spüren bekommt und sich damit die Unzufriedenheit über Putin weiter nährt, denn zufriedene Bürger sind das Fundament für seinen Machterhalt.
Letztlich darf man sich von den Schwankungen nicht verunsichern lassen. Auch wenn die Lage am Kapitalmarkt schwieriger geworden ist, gehören solche Schwankungen dazu. Gleichwohl darf man nicht vergessen, dass diese Schwankungen im Vergleich zu März 2020 relativ moderat sind, als der DAX fast 40 Prozent verloren hat.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Weltwirtschaft stabil wachsen wird und die kurzfristigen Schwierigkeiten überwunden werden, auch wenn die Lage in der Ukraine langfristig leider instabil bleiben wird. Letztlich haben sich in der Vergangenheit solche Phasen als Kauf- statt als Verkaufsgelegenheit erwiesen und es ist davon auszugehen, dass der Höhepunkt des medialen Interesses bald erreicht ist und sich die Verunsicherung bei den Anlegern wieder reduziert.
Nichtsdestotrotz werden die Sanktionen Putin absolut kalt lassen, da sich Russland offenbar jahrelang auf diesen Konflikt mit Geld- und Goldreserven vorbereitet hat (800 Mrd. USD).
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Mit besten Grüßen
Ihr SwissClassics Wealth Management Team
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