Im letzten Monat hat sich die Stimmung an den Kapital­märkten deutlich eingetrübt. Dies lag zum einen an den schlechteren Arbeitsmarktdaten aus den USA und zum anderen an jenen aus der Immobilienbranche Chinas.
Wie schon mehrfach von uns erwähnt, haben chinesische Unternehmen mit einer hohen Verschuldungsquote zu kämpfen. Insbesondere Evergrande, eine der größten Immobilienfirmen des Landes, konnte in den letzten Wochen ihre fälligen Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen und steht mit rund 300 Mrd. USD bei den Gläubigern in der Bringschuld – das Unternehmen ist mit dieser Schuldenquote Branchenprimus. Evergrande ist nicht nur ein einfacher Immobilienentwickler mit rund 3000 Projekten in 350 Städten, sondern investierte auch in andere Branchen, wie beispielsweise in den Automobil- oder Gesundheitssektor, womit fast 4 Mio. Arbeitsplätze tangiert werden. Es stellt sich die Frage, ob die Blase in China durch die Regierung kontrolliert unter ­Kontrolle gebracht werden kann oder ob es zu einem zweiten „Lehman Brothers“ wie 2008 kommen wird, das weltweit hohe Wellen schlägt. Es gibt allerdings einen essenziellen Unterschied zu 2008, denn die Regierung hat ein starkes Interesse daran, dass die soziale Stabilität im Land gewahrt bleibt und die Bürger nicht ihre Anzahlungen verlieren. Nichtsdestotrotz ist davon auszugehen, dass es einen Schuldenschnitt geben wird und ausländische Investoren (wie Blackrock oder Allianz) hohe Beträge abschreiben müssen. Wie 2008 wird es dennoch nicht enden, als es Millionen Firmen­insolvenzen gab oder die Arbeitslosenquote auf über zehn Prozent hochschnellte.

Asset Allokation
Wir sind weiterhin sehr dynamisch aufgestellt und rechnen für das letzte Quartal nochmals mit einer Stabilisierung der Kapitalmärkte. Sollte sich das gesamtwirtschaftliche Bild deutlich eintrüben, dann können wir die Aktienfondsquote jederzeit kurzfristig reduzieren.